




Der SPD-Landtagsabgeordnete Nico Steinbach hatte zu einer Informationsveranstaltung über die Belastung mit per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS) an den ehemaligen u. aktiven Flugplätzen im Eifelkreis in das Haus der Jugend in Bitburg eingeladen. Als Referenten waren Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz und Joachim Gercke, Abteilungsleiter Wasserwirtschaft SGD Nord vor Ort und informierten über die Belastung und die damit verbundenen Gefahren für das Grund- bzw. Trinkwasser.
Sowohl auf der Airbase Spangdahlem als auch auf der ehemaligen Airbase Bitburg sind die Böden durch diese äußerst langlebigen Chemikalien belastet, eine Hauptursache ist die Verwendung von Löschschaum durch die Feuerwehren. Zu dieser Gruppe gehören 4700 Substanzen, die wasserfest, fett- u. schmutzabweisend sind und dadurch sehr gerne verwendet wurden, so Dr. Manz. Als 2006 bekannt wurde, dass diese Stoffe auch krebserregend sind, wurde die Verwendung eingeschränkt , auch durch eine Verordnung der EU.
Umweltschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz: „Im Falle von kritischen Schadensfällen gilt zunächst als oberste Priorität durch vorsorgliche Maßnahmen eine Gefährdung für Menschen auszuschließen. Damit im Schadensfall jede Behörde weiß, was zu tun ist, wurde eine PFAS-Strategie entwickelt. Von der Ermittlung der Ursache bis hin zu vorsorgenden und sichernden Maßnahmen und Sanierungen des betroffenen Gebietes gibt es hierzu konkrete Empfehlungen.“
Zur Ursachen- u. Quellenforschung der PFAS-Belastung wurden ausführliche Untersuchungen, sowohl in Bitburg als auch von Seiten der amerikanischen Streitkräfte auf der Airbase Spangdahlem durchgeführt. Auch Joachim Gerke betonte, dass man die Quellen der Verunreinigungen suchen und beseitigen muss. In den vergangenen Jahren wurden bereits Maßnahmen durchgeführt um durch Vorsorge eine Gefahr für die Menschen einzuschränken. Es wird weiterhin intensiv, auch in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (BIMA), an zusätzlichen Möglichkeiten der Sanierung gearbeitet.
Die Gewässer im Bereich der Airbase Spangdahlem und des Flugplatzes Bitburg weisen eine erhöhte PFAS-Belastung auf. Der Brückenbach, ein Bach der nach Scharfbillig führt, weist sehr hohe Konzentrationen auf. Auch der Thalsgraben, nördlich von Röhl und der Pfaffenbach nahe Mötsch sind belastet. Im Bereich von Spangdahlem ist es hauptsächlich der Spanger Bach und der Märchenweiher.
Gerke betonte, dass für das Trinkwasser – auch im Bereich der Stadt Bitburg – keinerlei Gefahr besteht. Das Trinkwasser wird aus Tiefbrunnen außerhalb der belasteten Gebiete gewonnen und von den zuständigen Wasserversorgern regelmäßig und durchgängig kontrolliert.
Auf dem Flugplatz Bitburg soll der belastete Boden in einem Landschaftsbauwerk abgelagert werden, allerdings nur der Boden vom Flugplatz. Das Bauwerk solle keine Deponie für die Region werden, so Gerke. Beim Flugplatz Bitburg sind neben Flächen, die der BIMA gehören, auch private Eigentümer, was bei der Sanierung berücksichtigt werden muss. Auf der Airbase Spangdahlem gestaltet sich die Sanierung schwieriger, da die Flächen in militärischem Sperrgebiet liegen und nur unter Mitarbeit der amerikanischen Streitkräfte erfolgen kann.
Nico Steinbach, MdL: „Die Erstellung und Umsetzung der Sanierungspläne hat nun höchste Priorität, in einer gemeinsamen Sitzung von Stadtrat und Kreistag sollen die konkreten Schritte im ersten Halbjahr ‘23 öffentlich vorgestellt werden.“
Bilder: Büro Nico Steinbach, MdL
Von links nach rechts: Dr. Erwin Manz, Umweltstaatssekretär; Nico Steinbach, MdL; Joachim Gerke, SGD-Nord