Prüfungskapazitäten bei der Ärztekammer RLP erhöhen 

für Ärzte/innen aus Drittländern

In Praxen und Krankenhäusern fehlen Ärzte, dieser Mangel kann durch die aktuelle Zahl der Studenten mit abgeschlossenem Studium nicht komplett ausgeglichen werden. Eine Entlastung wäre der Einsatz von Ärztinnen und Ärzten aus Drittländern, die das Studium bereits abgeschlossen haben, aber noch der Approbation bedürfen. In Rheinland-Pfalz ist dazu zunächst ein Antrag auf Berufserlaubnis notwendig, die dazu befähigt unter Anleitung eine ärztliche Tätigkeit aufzunehmen. Aktuell haben in Rheinland-Pfalz mehr als 1500 Ärzte einen Antrag auf Erteilung der Berufserlaubnis gestellt. Im Anschluss der befristeten Berufserlaubnis erfolgt die Kenntnisprüfung durch die Bezirksärztekammer Rheinhessen mit Sitz in Mainz. Obwohl mittlerweile auch samstags Prüfungstermine angeboten werden, kommt es zu monatelangen Wartezeiten. 

„Das Ministerium hat auf meine Anfrage Gespräche angekündigt, um sich für eine Erweiterung des Angebots an Prüfungsterminen einzusetzen. Dafür bin ich sehr dankbar, denn ich sehe hier eine große Chance dem Ärztemangel im ländlichen Raum entgegen zu steuern. In Zukunft ein Problem, das uns noch viel mehr belasten wird. Eine schnellere Durchführung der Kenntnisprüfung wäre dringend notwendig, hier ist die Landesärztekammer gefordert“, so Nico Steinbach, MdL. „Nur nach bestandener Kenntnisprüfung wird die Approbation erteilt, eine Voraussetzung für die Facharztausbildung. Diese kann auch in Praxen erfolgen und wird durch hohe finanzielle Zuschüsse gefördert. Durchaus eine Chance für den Weiterbestand der Praxen auf dem Land“. 

Erweiterte Prüfungskapazitäten können einen weiteren Baustein darstellen um benötigtes Personal im Arztberuf anzuwerben. Darüber hinaus helfen bereits eingeführte Verbesserungen, wie z. B. die ausgeweiteten Studienkapazitäten in Mainz, die „Landarztquote“ bei der Studienplatzvergabe und im Besonderen auch die neue dezentrale „praktische Ausbildung“ am Standort Trier die Bedarfe langfristig zu sichern und dezentrale Angebote vorzuhalten.

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