Zur Vorstellung des Waldzustandsberichts am 22.11.18 für das Jahr 2018 erklärt der forstpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Nico Steinbach:
„Unser Wald ist Kulturlandschaft, Naherholungsgebiet und Wirtschaftsfaktor. Der Waldzustandsbericht 2018 zeichnet nun erneut ein besorgniserregendes Bild unserer heimischen Wälder. Es zeichnet sich ab, dass die anhaltend hohen Belastungen durch Luftschadstoffe und Säurebelastung die Selbstheilungskräfte des Ökosystems Wald übersteigen. Der außergewöhnliche Sommer 2018 mit seinen extrem hohen Temperaturen bei gleichzeitig geringen Niederschlägen und punktuellem Starkregen mit Hagel und Sturm hat zusätzlich zu einer Erhöhung des Schadensbilds beigetragen. Insbesondere die unkontrollierte Vermehrung des Borkenkäfers in Folge des Hitzesommers setzt den Wäldern zu. Die Folge ist ein Überangebot an Schadholz bei gleichzeitig fallenden Holzpreisen. Durch den erhöhten Aufwand steigen zudem die Kosten für die Forstbewirtschaftung. Die ökonomische Leistungsfähigkeit der Forstwirtschaft kommt damit an ihre Grenzen.“
„Als Indikator für die Vitalität der Bäume gilt der Kronenzustand. Der Anteil an Bäumen mit deutlichen Schäden ist von 24 um 13 Prozent auf 37 Prozent angestiegen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Waldzustandserhebung vor 34 Jahren im Jahr 1984. Lediglich noch 16 Prozent der Bäume weisen keine Schadensmerkmale auf, seit 2017 ist der Anteil der gesunden Bäume um 11 Prozentpunkte gesunken. Fichte, Buche und Eiche weisen deutliche Verschlechterungen des Kronenzustands auf. Einzig das Schadniveau der Kiefer ist gleich geblieben. Ein besonders starker Anstieg der Schäden ist bei Douglasie und Esche festzustellen. Der Schutz und Erhalt unseres Waldes ist für die SPD-Landtagsfraktion von herausragender Bedeutung. Zur Gesundung unserer Wälder unterstützen wir die bereits laufenden und weiter geplanten Umforstungsmaßnahmen sowie die Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffbelastung und der Bekämpfung von Schädlingen. Um den Wald gegen die Herausforderungen des Klimawandels zu rüsten, müssen diese konsequent fortgeführt werden.“